[Bild: harald hoffmann_05]
Jasmin İhraç, in Köln aufgewachsen, lebt und arbeitet in Berlin. Parallel zu ihrem Soziologie Diplom an der Freien Universität Berlin, studierte sie am Hochschulübergreifenden
Zentrum Tanz (HZT) in Berlin (u.a. in Projekten von Boris Charmatz, Anne Collod, Rosalind Crisp und Eva Karczag).

Ihr Solo Trois Voies zum Thema Rekonstruktion und Autorschaft wurde erstmals auf der 2. Biennale Tanzausbildung in Essen gezeigt und im Anschluss im Roten Salon der Volksbühne Berlin (Überstürztes Denken von Marcus Steinweg). Mit dem Performance Kollektiv fanni fraktal war sie Stipendiatin des Programms Tanzrecherche NRW an der Brotfabrik Bonn. Sie performte in Anarchiv #3 Songs of Love and War von deufert+plischke (u.a. BIT Teatergarasjen Bergen, Kampnagel Hamburg, Tanzquartier Wien). Seit dem Projekt Autour de la Table steht sie in engem Austausch mit Çatı Dans Istanbul.

Die Soloarbeit iz-le, hatte im März 2013 im Bethanien in Berlin Premiere (weitere Spielorte: Çatı Dans Istanbul, Tanzfabrik Berlin, Yerevan Armenien, IKSV Istanbul, Alexandrinski Theater St.Petersburg, Polychoros KET Athen, Gorki Studio R Berlin). Mj' a sin-Verflechtungen, eine Kooperation mit Silvina Der-Meguerditchian, wurde erstmals im Dezember 2013 am Ballhaus Naunynstraße/Berlin gezeigt und dort mehrfach wiederaufgenommen. Ihr Solo On Speeches war im Mai 2014 Teil der Ausstellung Flamme Éternelle (Thomas Hirschhorn) am Palais de Tokyo/Paris.

Neben ihrer choreografischen und tänzerischen Tätigkeit war Jasmin von 2012-2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt Verzeichnungen. Medien und konstitutive Ordnungen von Archivprozessen der Aufführungskünste (HMT Leipzig/HZT Berlin).

Sie tanzt in Collective Jumps , Turning Solo und Turning Solo 2 von Isabelle Schad (mit Naïma Ferré), arbeitete mit Alexandra Pirici (Fluids, Signals, Aggregate) und in verschiedenen Kollaboration in Deutschland, Frankreich und der Türkei (Residenzen seit 2014 u.a. bei La Zouze - Cie Christophe Haleb in Marseille). Ihre Kollaboration mit Lynda Rahal und Katerina Andreou für das Projekt Objects of Contagion bekam Unterstützung von Life Long Burning (Wild Cards Residency 2015, CCN Montpellier). Die choreografische Arbeit On Confluence, hatte im Dezember 2016 am HAU3, Hebbel Theater Berlin, Premiere; das Solo Sahman-Grenze-Kuş wurde erstmals im November 2017 in der Galerie Kunst & Denker Düsseldorf gezeigt (weitere Spielorte: KET Athen, La Zouze Marseille, Goethe Institut Ankara, Maxim Gorki Theater Berlin, Kulturakademie Tarabya Istanbul, Festival On Marche Marrakesch, Bethanien Berlin).

2018 erhielt sie zwei Artist-in-Residence Stipendien für Istanbul der Kunststiftung NRW (Mai-August 2018) und der Tarabya Kulturakademie (September-Dezember 2018). Während dieser Zeit entwickelte sie den Film Constant changes, silent witnesses, der seit 2019 in Athen, Marseille, Berlin, Istanbul und Köln gezeigt wurde. Gleichzeitig performte sie in der Produktion DO KU MAN von Taldans, die in Istanbul Premiere hatte.

Seit vielen Jahren verbindet sie eine enge Zusammenarbeit mit Juliana Piquero, Catalina Fernández, Tümay Kılınçel und Lidy Mouw.

2021 hatten drei ihrer Stücke Premiere: Kleine große Sprünge im Rahmen von Tanzkomplizen, liú, in Koproduktion mit dem HAU Hebbel am Ufer und Schichten schichten gemeinsam mit Tümay Kılınçel (Zeche Zollverein).

2022 arbeitete sie im Projekt Beweidung Tempelhofer Feld mit der dort lebenden Schafsherde. Seit dem Wintersemester 2022/23 belegt sie die Vorlesung Einführung in die Ozeanographie im Rahmen des Studiengangs Geophysik und Ozeanographie an der Universität Hamburg.


Foto: Harald Hoffmann